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0,25 Stunden Leitung sind zu wenig.....

Am 25.08.2014 startete mein drittes Praktikum in der Kita „Sonnenblume“ in Pritzerbe.

Freudig begrüßte mich die Leiterin Susann Plew und gleich ging es los. Die sechs Kinder der kleinen Gruppe saßen schon am, bzw. auf dem Frühstückstisch. So was hatte ich bisher nicht gesehen. Die Sitze sind im Tisch eingelassen, die Kleinen sitzen sicher und der Fussboden bleibt so gut wie sauber. Klein Friedrich war nicht so richtig glücklich bzw. etwas unleidlich, obwohl Mutti dabei ist. Er ist noch nicht ein Jahr alt und zur Eingewöhnung da. Und da jedes Kind auch individuell behandelt wird, darf Friedrich gegen 09.00 Uhr noch mal ins Bettchen, wärend Mutti und ich mit den anderen Kleinen spielen. Zeit für Susann die Kleinen nacheinander zu „töpfen“. Was hätte sie eigentlich ohne uns gemacht? Das Bad ist gerade neu renoviert und mit drei Toiletten gut ausgestattet und wenn man in die Kita reinkommt betritt man einen großen „Empfangsraum“. Bei einem kurzen Rundgang stell sich schnell heraus, dass die Kita gar nicht so großzügig ist, wie es im ersten Moment erscheint. Zwei Räume haben nur die ganz Kleinen zur Verfügung. Die beiden anderen Gruppen haben jeweils nur einen Raum, der multifunktional genutzt werden muss. Einen eigenen Sportraum gibt es nicht und die Zeiten zum Toilettengang und zum Essen sind zwischen den 3 Gruppen gestaffelt und straff geplant. Die Küche strahlt noch einen DDR-Charme aus. Aber die Renovierung ist geplant. Schön wäre es, sagt Susann Plew, wenn wir die Wohnung über uns, die nicht vermietet ist, dazu bekommen könnten. Aber es fehlt u.a. eine Feuerleiter und die ist teuer! Dann wäre mehr Platz und man bräuchte auch keine Sondergenehmigung für die derzeitige Überbelegung mehr. Auch müsse zum Teil die Aufnahme von Geschwisterkindern abgelehnt werden, weil der Platz fehlt. Für die Zukunft der Kita wäre das fatal, weil die Eltern dann unter Umständen mit ihren Kindern woanders hingehen. Bürgermeister Günter Noack bestätigt das und gibt zu erkennen, dass die Stadtverordnetenversammlung verstanden hat. Man werde sie Sache jetzt in Angriff nehmen!

Es ist Zeit für frische Luft. Also 6 Kinder anziehen. Das dauert ein wenig. Bloß gut dass Friedrichs Mutti und der Praktikant da sind. Nele ist nach dem Urlaub das erste Mal wieder da und darf sagen, wo es mit dem großen Kinderwagen hingehen soll. „Fähre fahren!“ sagt sie. Die Zeit ist zwar knapp, aber was soll`s. Alle rein in die Kinderkutsche und ab. Unterwegs werden Autos, Straßenlaternen und der Fischladen bestaunt und Susann lenkt geschickt und zügig den großen Wagen auf den engen Gehwegen. Der Fährmann begrüßt uns freudig und es geht einmal hin und zurück. Friedrich ist total aufmerksam und merkt gar nicht, dass Mutti nicht mehr da ist! Zurück zur Kita darf ich dann den Wagen „lenken“. Mein Gott, wie schafft die schlanke Frau das bloß. Ich triefe bei der Ankunft, aber kein Zeit - schnell 6x ausziehen, denn das Essen wartet schon. Es gibt Möhreneintopf aus der Schulküche in Pritzerbe. Da wird Friedrich wieder unleidlich und ich setze mich neben ihn. Man hat der Knast. Ruck zuck sind zwei volle Teller Möhrensuppe verputzt! Ich kann den Löffel gar nicht so schnell nachschieben, wie er ihn verlangt.. Friedrich hatte einfach Hunger und weil er noch nicht sprechen kann, „kräht“ er halt. Aber nun ist Ruhe und die ist auch für die anderen angesagt. Also ausziehen alle auf den Topf, Schalfanzug an und ab ins Bettchen. Da im gleichen Raum auch ein Teil der Großen schlafen, müssen noch zwei Schlafmatratzen bezogen werden. Susann sagt wo die Bettwäsche liegt und ich lege los. Natürlich greife ich ein einfaches Bettlacken und kein Spannlacken. Susann hebt zwar etwas die Augenbrauen, nimmt den Fehler aber auf sich: „Falsche Ansage!“. Einem Mann muss man eben genau sagen, was er zu tun hat.

Dann habe ich eine halbe Stunde Pause, die ich auch brauche, wärend Susann „Mittagswache“ hält. Als ich zurück komme stehen schon Pakete da, die ausgepackt werden müssen und der Sanitätskasten braucht auch eine Kontrolle der Verfallsdaten. Nach dem wir das erledigt haben, werde ich in die Arbeitsstundenberechnung eingeführt. Das ist der Hammer, die 183 Wochenstunden müssen auf die 6 Erzieherinnen aufgeteilt werden und das jeden Monat. Jede soll mindesten 30 Stunden bekommen, aber manchmal fallen auch nur 25 ab. Das hat mit Kontinuität, Betriebsfrieden und Lebensplanung nicht´s zu tun. Wer möchte schon jeden Monat einen neuen Arbeitsvertrag haben? Und die Leiterin bekommt 0,25 Stunden für ihre zusätzlichen Aufgaben. Die braucht sie schon allein, um ständig die Arbeitsstunden neu zu verteilen. Da ist noch keine Elternversammlung vorbereitet und ausgewertet, die Post erledigt, die Anforderungen an den nächsten Haushaltsplan begründet und geschrieben, Probleme mit und auch mal zwischen dem Personal geklärt, die Kuno-Beller-Entwicklungstabelle für jedes Kind geführt oder eben der Sanitätskasten kontrolliert.

Da ist es gut, das in Zukunft für diese Leitungstätigkeit wesentlich mehr Zeit zur Verfügung stehen soll und die Verbesserung des Betreuungsschlüssel ist dringen erforderlich, denn wer hat schon jeden Tag ein Mutti und einen Praktikanten als Hilfe zur Verfügung?



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