LINKE Potsdam-Mittelmark ringt um richtige Schlussfolgerungen aus der Wahlniederlage

Am vergangenen Sonnabend folgten fast 50 Mitglieder der Einladung ihres Kreisvorstands, die politischen Schlussfolgerungen aus der Wahlniederlage am 26.September zu diskutieren. In der Diskussion suchten sie dabei vor allem die Ursachen bei sich selber. Es lag nicht am Wahlkampf der Basis. Die Ursachen liegen in der Positionierung und der Wahrnehmung der LINKEN in den letzten Jahren. Die im Detail aufzulisten und zu beraten, nahmen sie sich im Thiedemannsaal in Beelitz über sechs Stunden Zeit. Es war notwendig. Am Abend danach schrieb Bernd L. an das Präsidium der Veranstaltung: „Ihr habe die Versammlung gut geleitet und vor allem den Teilnehmern genügend Zeit gegeben, sich gründlich zu Wort zu melden. Diskussionsbeiträge auf 2-3 Minuten begrenzt, hätten dieser Versammlung nicht gut getan.“

Aus der gleichen Motivation wurde spontan durch die Mitglieder in Abänderung der Tagesordnung auch die geplante Arbeit in Arbeitsgruppen ausgesetzt. Alle wollten gemeinsam an dem Gedankenaustausch in seiner ganzen Breite teilnehmen und nicht nur die Zusammenfassung aus den einzelnen Runden hören. Stefan Wollenberg, der Landesgeschäftsführer der Brandenburger LINKEn, war bis zu Ende Teilnehmer und aufmerksamer Zuhörer. Der in seiner Einleitung vorgebrachter Gedanke, dass eine 5%-Partei sich nicht vornehmen soll, alle Themen zu bearbeiten und auch Mut zur Lücke beweisen muss, haben viele mitgeschrieben. Die ehemalige Parteivorsitzende Gabi Zimmer, jetzt Mitglied bei der LINKEN Potsdam-Mittelmark, konnte darstellen, wie das konkrete Wirken der Thüringer LINKEn in der Gesellschaft auch für die Menschen erlebbare Verbesserungen voranbringt. Nur so kann die LINKE ihren Gebrauchswert unter Beweis stellen. Insgesamt zeichnete sich der gesamte Gedankenaustausch durch Offenheit und trotz der für die LINKEN angespannten Lage und teilweise durchaus gegensätzlicher Standpunkte auch durch große Fairness aus, bemerkten im Anschluss viele Teilnehmer

Aus der Diskussion entstand auch der Auftrag, eine fundierte inhaltliche Diskussion zu den Thesen von Sarah Wagenknecht an Stelle des häufig anzutreffenden pauschalen Austauschs von Etiketten und Überschriften organisieren.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit dem Gefühl nach Hause, dass es sowohl Chancen als auch Notwendigkeiten und auch das dafür notwendige Potenzial für DIE LINKE in Potsdam-Mittelmark gibt, wenn sie noch näher und gezielter an den Problemen vor Ort „dran bleiben“.

Der Kreisvorstand wird auf Basis der Diskussion vom Sonnabend als nächsten Schritt zeitnah eine Resolution mit konkreten eigenen Vorschlägen und konkreten Forderungen ausarbeiten und an den Parteivorstand übermitteln.

Parallel dazu haben die LINKEN von Potsdam-Mittelmark die Absicht, sich mit den anderen Kreisverbänden auszutauschen und die nächsten Schritte abzustimmen. Es ist ein Aufbruch in Offenheit..